Anti-Fracking-Bewegung ist nicht von den Russen unterwandert

Überforderter NATO-Generalsekretär Rasmussen sollte unverzüglich abgelöst werden

Die Behauptung von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, die Anti-Fracking-Bewegung sei vom russischen Geheimdienst unterwandert, kommentiert der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller:

Am 19. Juni hatte Anders Fogh Rasmussen von einer Unterwanderung der westlichen Anti-Fracking-Bewegung durch den russischen Geheimdienst gesprochen, die das Ziel hätte, die westliche Abhängigkeit von russischen Gasimporten aufrechtzuerhalten. Diese Behauptung ist nicht nur absurd, sondern geradezu der Gipfel der Idiotie: Da sitzen Greenpeace-Manager monatelang in russischen Gefängnissen, Vertreter der Umweltbewegung werden vom russischen Staat verfolgt, und der NATO-Generalsekretär sieht eine Fracking-Verschwörung. Absurder geht es nicht. Selbst Mitarbeiter des NATO-Hauptquartiers haben sich bereits vorsichtig von den Aussagen ihres obersten Chefs distanziert.

Auch die NaturFreunde Deutschlands sagen Nein zum Fracking. Wer sich ernsthaft und verantwortungsvoll damit befasst, welche Folgen das chemische Aufpumpen der Böden hat, nur um für eine kurze Zeit Kohlenstoff herauszubrechen, muss diese Technologie einfach ablehnen. Doch wer dieses Nein zum Ergebnis eines Geheimbundes zwischen dem Kreml und der kritischen Öffentlichkeit nicht nur in Deutschland macht, hat ein äußerst seltsames Weltbild. Beweise legte Rasmussen natürlich nicht vor. Umso mehr bleibt die Frage, ob er noch Generalsekretär der größten Militärorganisation der Welt sein kann.

Verteidigungsministerin von der Leyen sollte Anders Fogh Rasmussen zurechtweisen
Auch eine entsprechende Stellungsnahme der deutschen Verteidigungsministerin blieb bisher aus. Die NaturFreunde Deutschlands erwarten, dass Frau von der Leyen klarstellt, dass in der kritischen Situation, in der sich Europa angesichts der Ukraine-Krise befindet, für Hasardeure kein Platz sein kann. Diese Aussage ist überfällig. Noch besser wäre es, wenn der designierte Nachfolger Jens Stoltenberg sein Amt nicht erst im Oktober übernimmt, sondern den überforderten Anders Fogh Rasmussen unverzüglich ablöst.
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